Grillen mit einem Gasgrill: Wie funk­tioniert ein Gasgrill?

Das Grillen mit Gas ist einfach und komfortabel, unterscheidet sich aber von dem mit Holzkohle. Du spielst mit dem Gedanken, dir einen Gasgrill zu kaufen, möchtest aber vorher noch mehr wissen – beispielsweise: Wie funktioniert ein Gasgrill? Und wie grille ich mit einem Gasgrill? Hier findest du die Antworten.



Die Funktions­weise eines Gasgrills

Das Herzstück eines jeden Gasgrills sind die Brenner, je nach Modell ein bis sechs Stück. Ein Schlauchsystem versorgt sie mit Gas aus einer Druckflasche. Sobald die Gaszufuhr geöffnet ist, lassen sich die Brenner bei modernen Geräten typischerweise per integrierter Piezozündung anwerfen. Du brauchst also kein Feuerzeug und keine Streichhölzer. Ebenso einfach kannst du die Temperatur und Leistung regulieren. Zu diesem Zweck verfügt jeder einzelne Brenner über einen Drehregler. Das Prinzip erinnert an einen Gasherd. Und ebenso leicht zu bedienen ist ein Gasgrill auch.

Die Möglichkeit, alle Brenner einzeln zu steuern, sorgt auch für eine enorme Flexibilität. Dein bester Freund oder deine beste Freundin kommt spontan vorbei, aber du hast einen vier- oder sechsflammigen Gasgrill? Kein Problem, du kannst auch nur einen oder zwei Brenner einschalten – und verbrauchst dadurch nicht unnötig Energie. Ein weiterer Pluspunkt ist die extrem kurze Vorheizzeit. Längeres Anheizen entfällt. Du musst nur kurz warten, bis der Grillrost auf Temperatur ist.



Welches Gas brauche ich für den Grill?

Propangas ist die klassische Wahl beim Gasgrill. Es ist in Flaschen mit 5, 8 und 11 Kilogramm verfügbar. Diese kannst du entweder kaufen oder mieten.

  • Für größere Grillwagen und Grillstationen sind die 8- und 11-Kilogramm-Flaschen am beliebtesten. Dabei hat die 8-Kilogramm-Variante den Vorteil, dass sie sich in der Regel im Unterbau des Grills verstauen lässt.
  • Die kleinen 5-Kilogramm-Flaschen eignen sich gut für den mobilen Einsatz, Tischgasgrills und kompakte Kugelgasgrills. Weniger empfehlenswert ist die Verwendung mit Grills mit vier oder mehr Brennern: Sie neigen bei großem Durchfluss von Gas zum Vereisen.
  • Butangasflaschen gibt es in noch kleineren, leichteren Ausführungen, die sich gut für das Camping eignen. Aber Achtung: Butan hat einen Nachteil – es brennt bei unter 0 Grad nicht mehr.

Gasgrill einbrennen

Die Frage „Wie funktioniert ein Gasgrill?“ wäre abgehakt. Aber wie lange hält eine Gasflasche? Auch diese Frage lässt sich einfach beantworten. Je 1 kW Leistung benötigt ein Grill etwa 100 g Propangas pro Stunde.

Beispiel: Du hast ein Modell mit 4 Brennern je 3,5 kW. Das entspricht zusammen 14 kW – und damit einem Gasverbrauch von 1,4 kg pro Stunde. Eine Propangasflasche mit 8 kg reicht also mindestens rund fünfeinhalb Stunden. In der Realität hält sie aber noch deutlich länger, denn natürlich laufen normalerweise nicht alle Brenner nonstop auf voller Leistung.



Wie grillt man mit einem Gasgrill?

Bevor es losgeht: Lies auf jeden Fall auch die Hinweise in der Bedienungsanleitung deines neuen Grills. Das betrifft vor allem die Montage sowie die Vorschriften im Umgang mit der Gasflasche. Dazu gehört, mit einem Leckspray zu prüfen, ob alles dicht ist. Nur dann darfst du den Gasgrill in Betrieb nehmen.


Das erste Anheizen

Bevor du das Gas an der Gasflasche aufdrehst: Achte darauf, dass die Gaszufuhr zu den einzelnen Brennern am Grill abgestellt ist. Beim Abschalten gehst du übrigens genau umgekehrt vor: Dreh zur Sicherheit immer die einzelnen Bedienknöpfe aus, bevor du die Hauptzufuhr abstellst.

Das Einschalten der Brenner ist heute meistens denkbar einfach. Du verwendest einfach den integrierten Zündknopf, der das Gas per Piezozündung entflammt. Bei einfacheren Modellen nimmst du ein Streichholz oder ein Feuerzeug.

Brenner anschalten

Bevor du das erste Mal Grillgut auflegst, solltest du das Gerät eine Weile leer laufen lassen. Auf diese Weise können sich eventuelle Rückstände aus der Produktion verflüchtigen.
Bei Grillrosten aus naturbelassenem Gusseisen ist es außerdem notwendig, sie vor dem ersten Gebrauch einzubrennen. Dadurch entsteht eine fettige Patina, die vor Rost schützt und als Antihaft-Beschichtung wirkt. So funktioniert es:

  • Reinige den Gusseisenrost mit klarem, warmem Wasser und einem rauen Schwamm. Auf diese Weise beseitigst du Rückstände von der Fertigung, die sonst unter der Patina bleiben.
  • Trockne den Rost mit einem Baumwolltuch ab und lasse ihn über Nacht komplett trocknen. Dies ist notwendig, weil die poröse Oberfläche Wasser aufnimmt.
  • Streiche den Gussrost mit einem hoch erhitzbaren Speiseöl ein. Gut eignen sich beispielsweise raffiniertes Sonnenblumenöl oder Erdnussöl. Die Oberfläche muss komplett fettig sein. Dann lässt du das Fett 10 Minuten einziehen. Danach wischst du den Rost mit einem Küchentuch ab, um überschüssiges Fett zu entfernen. Dieses könnte sonst anfangen zu brennen.
  • Anschließend brennst du das Fett bei voller Leistung 45 Minuten ein. Das Ganze wiederholst du noch mindestens einmal. Drei Durchgänge sind noch besser.

Bei pflegeleichten emaillierten Gussrosten und bei Edelstahlrosten ist ein Einbrennen nicht erforderlich. Hier ist nur ein gründliches Erhitzen notwendig. Verbliebene Rückstände entfernst du danach mit einem Schwamm und Spülmittel. Für die gründliche Reinigung nach dem normalen Gebrauch eignet sich eine spezielle Grillbürste mit Edelstahlborsten.


Direktes vs. indirektes Grillen

Besonders praktisch an Gasgrills ist, dass du mit ihnen spielend leicht indirekt grillen kannst. Denn mit den Bedienknöpfen steuerst du buchstäblich im Handumdrehen, von wo die Hitze kommt. Sowohl direktes als auch indirektes Grillen haben ihre speziellen Vorzüge.

  • Direktes Grillen: Dies ist die klassische Variante, bei der das Grillgut direkt über dem Brenner liegt. Entsprechend groß ist die Hitze. Deshalb eignet sich diese Methode gut für Grillgut mit kürzeren Garzeiten bis maximal 30 Minuten. Und natürlich ist es perfekt, um beispielsweise Burger oder Steaks kurz und scharf anzugrillen. Auf diese Weise entsteht eine köstliche Kruste, während das Innere saftig bleibt.
  • Indirektes Grillen: Hier kommt die Hitze von Brennern neben dem Grillgut, der direkt darunter bleibt ausgeschaltet. Gleichzeitig ist der Deckel auf jeden Fall geschlossen, sodass die Hitze nicht entweichen kann. Diese Grillmethode sorgt für exzellente Ergebnisse bei Grillgut mit langen Garzeiten – wie Spareribs oder Pulled Pork. Aber auch Fisch und Gemüse lässt sich auf diese Weise schonend zubereiten.

Falls du dich nicht entscheiden kannst, was deine Lieblingsvariante ist: Bei einem Gasgrill lässt sich auch beides kombinieren. Du kannst Grillgut erst ultraheiß anbraten und dann sanft fertiggaren.


Wie grillt man auf einem Gasgrill Steaks?

Soweit die Theorie. Wie das Ganze praktisch funktioniert, lässt sich prima am Beispiel von Steaks zeigen. Die Zutatenliste ist simpel und minimalistisch: Mehr als beispielsweise hochwertige Entrecotes mit mindestens drei Zentimetern Dicke, Salz und frisch gemahlenen Pfeffer zum Würzen brauchst du nicht. Empfehlenswert ist aber ein Kernthermometer, um die gewünschte Garstufe genau zu treffen. Und so grillst du die Steaks auf dem Gasgrill:

Steak salzen
  • Nimm die Steaks ungefähr eine Stunde, spätestens 45 Minuten vor dem Grillen aus dem Kühlschrank. Danach salzt du sie sofort, sodass das Salz noch Zeit hat, ins Fleisch einzuziehen. Aber Moment – wird das Fleisch dadurch nicht trocken? Nicht, wenn es dick genug ist. Der leichte Verlust an Feuchtigkeit in der obersten Schicht sorgt sogar dafür, dass die Kruste später besser wird.
  • Beim scharfen Angrillen arbeitest du mit direkter Hitze und einer Temperatur von 290 bis 300 Grad. Dabei grillst du die Steaks bei geschlossenem Deckel nach der 90-90-90-90-Methode: Zweimal 90 Sekunden von jeder Seite. Hierbei drehst du sie nach den ersten 90 Sekunden auf einer Seite etwas, um ein schönes Rauten- oder Schachbrett-Branding zu erzeugen. Insgesamt bleiben die Steaks rund 6 Minuten bei dieser Hitze auf dem Grill.
  • Danach garst du das Fleisch bei ungefähr 150 Grad indirekt weiter. Den perfekten Garpunkt erwischst du mithilfe des Kernthermometers: Die beliebteste Garstufe „Medium rare“ mit einem hellroten, soften Kern ist erreicht, wenn dieser 53 bis 57 Grad Celsius hat. Bevorzugst du „Rare“, reichen 49 bis 52 Grad aus. Bei „Medium“ dürfen es 58 bis 60 Grad sein.

Danach sollten die Steaks am besten noch etwa fünf Minuten ruhen. Zu guter Letzt kommt der frisch gemahlene Pfeffer darauf. Und dann heißt es: Genießen!


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LANDMANN

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